Butzenscheiben und Mondglas 16. – 19. Jahrhundert

Schleuderverfahren (Streckverfahren) 16 – 19. Jahrhundert

Beim Mondglas- oder Schleuderverfahren klebte der Glaser die geblasene Kugel auf die Kopfplatte eines Eisenstabes. Danach sprengte er die Glaspfeife ab und erweiterte mit einem heissen Eisen die entstandene Öffnung. Die nun weit offene Schale wurde erneut erwärmt und durch Schleudern zu einer runden Scheibe geformt. Zu Beginn konnten nur sehr kleine Scheiben geschleudert werden, später erreichten sie einen Durchmesser bis zu 90 cm. Die Glaser schnitten das Mondglas je nach Qualität in Rauten, Recht- oder Sechsecke. Am Ende blieb das dicke Mittelstück, die Butze übrig. Diese gelangte als Butzenscheibe in den Verkauf. Durch das Mondglasverfahren erhielt man reinere und glänzendere Scheiben als durch das Zylinderstreckverfahren.

1. Anschmelzen des Hefteisens an eine geblasene Kugel
2. Ausweiten
3. Ausweiten
4. Schleudern

Aufteilen in Rautenscheiben

Ausweiten des Glases

Schleudern zu einer Glasscheibe

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